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Scale Your Knowledge #6 – Angebot, Nachfrage und Netzstabilität

Einer der größten Unterschiede zwischen Strom und anderen Gütern ist: Elektrizität lässt sich nicht unbegrenzt lagern. Das bedeutet, dass Angebot und Nachfrage im Stromnetz zu jeder Zeit im Gleichgewicht sein müssen.
Angebot und Nachfrage im Stromnetz
Erneuerbare Energien wie Sonne und Wind speisen abhängig vom Wetter Strom ein. Mittags, wenn die Sonne stark scheint, produziert die Photovoltaik enorme Mengen Strom – oft mehr, als zu diesem Zeitpunkt verbraucht wird. Abends dagegen steigt die Nachfrage deutlich, während die Solarproduktion zurückgeht. Dieses Ungleichgewicht stellt das Netz vor Herausforderungen.
Warum Netzstabilität entscheidend ist
Das europäische Stromnetz arbeitet mit einer Frequenz von 50 Hertz. Diese Frequenz bleibt nur dann stabil, wenn Erzeugung und Verbrauch exakt übereinstimmen. Wird plötzlich zu viel Strom eingespeist, steigt die Frequenz. Gibt es zu wenig Strom, sinkt sie. Schon geringe Abweichungen können das Netz destabilisieren und im Extremfall zu Ausfällen führen.
Die Rolle von Speichern und Flexibilität
Um diese Balance zu halten, braucht es flexible Lösungen. Batteriespeicher können kurzfristige Überschüsse aufnehmen und später wieder abgeben. Auch Lastmanagement spielt eine wichtige Rolle: Verbraucher wie Industrieanlagen oder Wärmepumpen können ihren Strombedarf zeitlich verschieben, um Angebot und Nachfrage besser in Einklang zu bringen.
Warum das wichtig ist
Mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien wird die Balance im Energiesystem immer anspruchsvoller. In einem System, das auf Sonne und Wind basiert, braucht es neue Instrumente – von Speichern über intelligente Netze bis hin zu digital gesteuertem Verbrauch.
Battery Energy Storage Systems (BESS) übernehmen dabei eine Schlüsselrolle: Sie können überschüssige Solar- und Windenergie aufnehmen, wenn viel erzeugt wird, und sie wieder ins Netz einspeisen, wenn der Bedarf steigt oder Sonne und Wind ausbleiben. Darüber hinaus tragen BESS zur Netzstabilität bei, indem sie Frequenzregelung bereitstellen. Kurz gesagt: Sie fungieren als flexibler Puffer, der dafür sorgt, dass erneuerbare Energie zuverlässiger und effizienter genutzt werden kann.
Fazit: Stromversorgung bedeutet mehr als nur Erzeugung. Entscheidend ist, dass Erzeugung und Verbrauch in jedem Moment im Gleichgewicht sind. Nur dann bleibt die Netzfrequenz stabil – und damit unsere Stromversorgung zuverlässig.