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Scale Your Knowledge #4 – Stromnetz erklärt: Von der Erzeugung bis zur Steckdose

Vom Kraftwerk bis zur Steckdose – so funktioniert unser Stromnetz
Elektrizität ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Doch der Weg, den sie von der Erzeugung bis zur Steckdose nimmt, ist hochkomplex. Damit Strom zuverlässig und jederzeit verfügbar ist, braucht es ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aus Leitungen, Umspannwerken und Netzbetreibern – rund um die Uhr.
Übertragungsnetz vs. Verteilnetz
Das europäische Stromnetz ist hierarchisch aufgebaut.
- Übertragungsnetz: Auf der höchsten Ebene transportieren vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland Strom mit 220.000 bis 380.000 Volt über weite Strecken – zum Beispiel von Offshore-Windparks in Norddeutschland zu industriellen Verbrauchszentren im Süden. Die hohen Spannungen reduzieren Übertragungsverluste und machen den Ferntransport großer Energiemengen effizient.
- Verteilnetz: Hier wird die Spannung stufenweise transformiert – von Hoch- auf Mittelspannung (10.000 bis 30.000 Volt) und schließlich auf 230 Volt Niederspannung, wie wir sie in Haushalten und Büros nutzen.
Warum die Transformation der Spannung notwendig ist
Je höher die Spannung, desto geringer die Leitungsverluste. Ein direkter Transport auf Haushaltsniveau wäre technisch und wirtschaftlich nicht umsetzbar – zu viel Energie würde auf dem Weg verloren gehen. Transformatoren gewährleisten daher den optimalen Spannungspegel: hoch für den Transport, niedrig für den Verbrauch.
Die Rolle der Netzbetreiber
- Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) sind für die Stabilität des Gesamtsystems verantwortlich. Sie halten die Netzfrequenz konstant bei 50 Hertz und gleichen in Echtzeit Schwankungen zwischen Erzeugung und Verbrauch aus.
- Verteilnetzbetreiber (VNB) sorgen auf regionaler und lokaler Ebene dafür, dass Strom sicher und zuverlässig bei Haushalten, Gewerbe und Industrie ankommt.
Fazit
Das Stromnetz ist das Rückgrat der Energieversorgung. Es verknüpft Kraftwerke, erneuerbare Erzeugungsanlagen, Speicher und Verbraucher zu einem einzigen, hochkomplexen System. Nur durch diese Struktur ist sichergestellt, dass Strom jederzeit dort verfügbar ist, wo er gebraucht wird – für uns ganz selbstverständlich in der Steckdose.



